17.04.2024 / SKM diskursiv

Unternehmen im Umbruch: Wie man mit dem Betriebsrat die Kommunikation in der Restrukturierung koordiniert

Restrukturierungen kommunikativ zu begleiten, ist eine Herausforderung. Stellenabbau, organisatorische Veränderungen oder Standortschließungen – all das betrifft die Belegschaft oft hart. Die Positionen des Arbeitgebers und der betrieblichen Mitbestimmung stehen sich in Transformationen zumeist gegenüber. Warum es trotzdem sinnvoll ist, die Kommunikation miteinander abzustimmen.

Eine regelmäßige Abstimmung der Kommunikation mit dem Betriebsrat über den gesamten Restrukturierungszeitraum hinweg ist auf den ersten Blick ein Widerspruch. Zu unterschiedlich erscheinen die Interessen der Beteiligten. Dennoch führt die Einbindung zu einem vertrauensvollem Umgang. Und damit letztlich zu einer besseren Kommunikation. Auch wenn die Interessen von Arbeitgeber und Arbeitnehmervertretung in Restrukturierungsprozessen auseinandergehen, ist es empfehlenswert, die Eckpunkte der Kommunikation mit dem Betriebsrat abzustimmen.

Zunächst ist es sinnvoll, das Thema Kommunikation von Beginn an auf die Agenda zu setzen bei Verhandlungsterminen. So können am Ende jeder Verhandlungsrunde beide Parteien – Management und Betriebsrat – besprechen, ob und wie die Belegschaft über den Stand der Dinge informiert werden soll. Selbst wenn sich die Verhandlungspartnerinnen und -partner nicht immer einig werden, hat die Abstimmung dennoch Vorteile.

Die Kenntnis über das Timing der anderen Seite vereinfacht die Planung der Kommunikation. Davon profitiert auch die Belegschaft. Eine koordinierte Kommunikation ist besser als eine ungeplante Newsletter-Schlacht, die bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Eindruck erweckt, dass es in der Sache nicht vorangeht. Das heißt nicht, dass inhaltliche Positionen und Forderungen nicht von jeder Seite klar artikuliert werden. Dies ist elementarer Bestandteil von Verhandlungen.

Auch wenn die Auseinandersetzungen mit dem Betriebsrat hitzig verlaufen, sollte die anschließende Kommunikation des Arbeitgebers an die Belegschaft sachlich bleiben und sich an den Fakten und guten Argumenten orientieren. Dies wird erfahrungsgemäß von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern honoriert, die wenig Interesse an einer kommunikativen Schlammschlacht haben. Zudem hilft dies, eine Eskalation der Kommunikation mit der Mitbestimmung zu vermeiden.

Kommt es zu einer Einigung beider Parteien, ist die gemeinsame Kommunikation der Königsweg. Voraussetzung hierfür ist, dass beide Seiten gleichermaßen Raum erhalten für die Darstellung ihrer jeweiligen Errungenschaften. Möglich ist dies nur, wenn zuvor das entsprechende Vertrauen aufgebaut wurde.

Fazit

Eine abgestimmte Kommunikation mit dem Betriebsrat ist nicht immer einfach und frei von Konflikten. Aber es lohnt sich, diesen Weg zu gehen. Sie ist ein wichtiger Baustein für einen vertrauensvollen Umgang miteinander und führt zu einer besseren internen Kommunikation. Und darauf kommt es bei Restrukturierungen an.

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