14.03.2022 / Artikel

Vom Sprachrohr zum Coach: Interne Kommunikation im Wandel

Unternehmen und Organisationen bewegen sich in einem Umfeld, das von Komplexität, hoher Innovationsdynamik und Veränderung gekennzeichnet ist. Im Zuge der Globalisierung, Digitalisierung und der Coronakrise verändern sich Geschäftsmodelle, Kundenbedürfnisse und Marktstrukturen. Die interne Kommunikation kann Führungskräfte in der Veränderung unterstützen, ihre Aufgabe wahrzunehmen. Anja Gerber erläutert, worauf es dabei ankommt.

Das Gelingen von Veränderungsprozessen in Unternehmen hängt von vielen Faktoren ab. Es braucht ein Leitbild, ein überzeugendes Narrativ, verbunden mit klaren und verständlichen Kernbotschaften. Doch dies allein reicht nicht, denn die Ankündigung von Veränderungen stößt häufig auf Widerstand in der Belegschaft. Führungskräfte sind in Veränderungsprozessen besonders gefordert, sie müssen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Gründe für die Veränderung erklären („Reason why“) und sie motivieren, den neuen Weg mitzugehen. Deswegen bleibt neben der direkten Kommunikation der Unternehmensleitung zu der Belegschaft (Bypass-Kommunikation) die individuelle Kommunikation der Führungskräfte zu ihren Mitarbeitern (kaskadierende Kommunikation) unverzichtbar.

Neue Herausforderungen für Führungskräfte

Erst wenn die Führungskräfte den Wandel mittragen, können sie ihn glaubwürdig an ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommunizieren. Interne Kommunikation kann Führungskräfte unterstützen, ihre Rolle in der Veränderung wahrzunehmen. Zum Beispiel mit einer Kommunikationsstrategie, in der das Leadership Team als eigene Zielgruppe identifiziert wird. Eigens konzipierte Formate, wie zum Beispiel Change Workshops, regelmäßige Leadership Calls und Meetings schaffen Raum für Vertrauen, Informationsaustausch und Feedback.

Doch die Rolle der internen Kommunikation geht idealerweise noch darüber hinaus. Sie erklärt die Story zum Wandel und macht die Vorteile deutlich („What´s in it for me?“). Darüber hinaus initiiert sie Workshops, in denen Führungskräfte für das Thema Veränderung (Change) sensibilisiert werden, zum Beispiel „New ways of working“ oder „Agilität“. Damit wird die interne Kommunikation selbst zum Unterstützer des Wandels.

Plattformen für Dialog schaffen

Für den Dialog mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bietet die interne Kommunikation den Führungskräften passende Formate. Dabei sind klassische face-to-face Formate ebenso wichtig wie der Austausch über digitale Kanäle (Intranet oder Newsletter). Es lohnt sich, auch neue Wege zu beschreiten, zum Beispiel die Einführung von „Open Office Hours“, einem regelmäßigen Leadership Lunch oder regelmäßige Podcasts. Zentrale Aufgabe ist es, zu erklären, warum welche Aufgaben erfüllt werden müssen und eine Antwort auf die Frage „Warum machen wir das?“ zu geben. Ziel muss es sein, Orientierung zu geben und Vertrauen zu schaffen. Kommunikation ist keine Einbahnstraße, daher sollte es auf allen Kanälen Feedbackmöglichkeiten geben. Auch hier gilt es Vertrauen zu schaffen und den Dialog zu ermöglichen.

Neben der Kaskadenkommunikation hat die direkte Kommunikation in der Veränderung eine entscheidende Funktion. Von online-Dialogformaten mit dem Top-Management profitieren das Management und die Belegschaft: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können ihre Fragen direkt adressieren und die Unternehmensleitung erhält ein direktes Feedback und Stimmungsbild von der Belegschaft. Hierdurch wird klar, wo es noch offene Fragen gibt, wo der Prozess noch stockt und wo es schon gut läuft.

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